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Historie

Geschichte des Schlosses

  • Schloss Schönberg ist keineswegs ein "Neubau" von 1728, wie es häufig zu lesen ist, sondern in dem Schloss steckt noch die mittelalterlich Burg, die einst über dem Tal des Wenzenbachs stand. Die Anfänge selbst sind noch nicht vollends geklärt. Dendrochronologisch lässt sich jedoch eine Bauphase ab 1253/54 fassen.

  • Ursprünglich war Schönberg Eigentum der Regensburger Bischöfe und um 1300 gelangte es an die Herzöge von Bayern. Als Lehen kam es in die Hände der Adelsgeschlechter Auer, Sattelboger, Trainer und von Stauf, im frühen 17. Jahrhundert dann an die Freiherren von Lerchenfeld, denen die Freiherren von Stingelheim folgten. 1817 kaufte es schließlich Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis. Laut einer Auflistung von 1840 gehörten damals rund 60 Tagwerk Acker, 21 Tagwerk Wiesen, 94 Tagwerk Wald und 1 Tagwerk Gärten.

  • 1927 Erwarb es Xaver Vilsmeier (1873-1955) aus Wiesent bei Regensburg. Der Junggeselle verpachtete ab 1936 den Hof an Hans Fichtl, dessen Ehefrau Anna mit ihm verwandt war. 1957 erbte Anna Fichtl das Anwesen. Weder Vilsmeier noch die Fichtls hatten das Schloss jemals bewohnt.

  • Der 1937 geborene Sohn Hans Fichtl jun. war der Letzte, der die Ökonomie auf Schönberg betrieb. Als Fichtl - unverheiratet und kinderlos -1988 mit 50 Jahren einem Krebsleiden erlag, fiel der Besitz an die drei Kinder seiner vor ihm verstorbenen einzigen Schwester. Die Erbengemeinschaft veräußerte das komplette Ensemble 2001 an eine Augsburger Grundstücksverwertungsgesellschaft.

  • Wenig später wurde der gesamte Ökonomietrakt, in dem Reste der spätmittelalterlichen Vorburg steckten, abgerissen, um Platz für Wohnungen zu machen. Der Schlossvorplatz wurde von der Gemeinde Wenzenbach 2015 erworben, das denkmalgeschützte Schloss selbst bereits 2008 von Herrn Prof. Dr. med. Hans-Hermann Klünemann. Dieses wird seitdem so authentisch wie möglich restauriert und saniert.

Schlacht bei Wenzenbach 1504

Die blutigste Schlacht des Landshuter Erbfolgekriegs fand bei Wenzenbach/Schönberg statt. Unterhalb des Schlosses Schönberg fiel am 12. September 1504 eine Art Vorentscheidung zur „Wiedervereinigung“ Bayerns nach der 1255 begonnen Zerstückelung in mehrere Teilherzogtümer. Diese Gefechte zwischen habsburgisch-oberbayerischen Truppen auf der einen und pfälzisch-böhmisch-niederbayerischen Verbündeten auf der anderen Seite gingen als eine der letzten Ritterschlachten in die Geschichte ein.
Durch die hier gesiegelte Niederlage der Kurpfälzer gewann die oberbayerische Linie des Hauses Wittelsbach an Bedeutung und München wurde bayerische Landeshauptstadt. Der eigentliche Sieger aber war König Maximilian I. (reg. 1486-1519, Kaiser ab 1508), dessen instabile Machtposition der militärische Erfolg bei Schönberg enorm stärkte.

Schlossbeschreibung

Schloss Schönberg misst eine Länge von 32 Metern und ein Breite von 16 Metern. Die imposante und archaisch wirkende Eingangshalle mit dem integrierten Treppenhaus ist in die alten Burgaußenwände eingespannt. Von dort gelangt man rechts in die beiden Kellergewölbe und links in die Schlossküche mit „Vorratskammern“. Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich je eine großzügig angelegte Diele, von der aus man die die Zimmer und auf der Südseite in je einen knapp 60 Quadratmeter großer und heller Saal gelangt, der im Erdgeschoss eine barocke Kapelle, die der Heiligen Familie geweiht ist, birgt. Unter der Kapelle öffnen sich zwei Kelleranlagen, eine davon mit einem Eichenständer, an dem noch Flößermarken zu sehen sind. Als Fälldatum für alle untersuchten vier handgebeilten Balken in der Decke des südlichen Kellers wurde der Winter 1253/54 errechnet.